Der Unterschied zwischen Konvektions- und Strahlungswärme

Wenn man sich mit dem Thema „Heizen“ beschäftigt, stößt man häufig auf die Begriffe „Konvektionswärme“ und „Strahlungswärme“.

Doch was verbirgt sich hinter diesen Begriffen, worin bestehen die Unterschiede und welche Wärme ist für mich besser geeignet?

Im Wesentlichen geht es um zwei Arten der Wärmeübertragung:

Heizsysteme wie Heizkörper oder Warmluft-Öfen erwärmen den Raum, indem sie die vorbeiströmende Luft erhitzen. Das nennt sich „Konvektionswärme“. Öfen aus Schamotte oder auch Flächenheizungen (z.B. Fußbodenheizungen) hingegen wärmen mittels sogenannter „Strahlungswärme“.

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Der Unterschied ist: Strahlungswärme braucht die Luft nicht als Transportmedium, sondern überträgt die Wärmeenergie durch elektromagnetische Wellen direkt auf Gegenstände, sowie den menschlichen Körper.

Quellen: Institut für Ökologische Strategien GbR, München; REAL Institut GmbH, München; Akademie für Bauökologie e. V., Saarländisches Ökologie-Zentrum, Tholey; Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes – FB-Grundlagen, Saarbrücken

Welche Vor- und Nachteile hat das?

Der Vorteil von Konvektionswärme ist, dass sich der Raum schnell erwärmt.

Der Nachteil liegt darin, dass Konvektionswärme die Luft austrocknet und wir deshalb im Winter oft mit trockenen Augen, spröden Haaren und schuppiger Haut zu kämpfen haben. Da warme Luft aufsteigt während Kalte absinkt, ist die Temperaturverteilung zwischen Fußboden und Zimmerdecke bei Konvektionswärme meist ungleichmäßig. Durch die Bewegung der Luft werden Staub und Keime aufgewirbelt, was vor allem für Allergiker und Asthmatiker sehr unangenehm sein kann.

Bei Strahlungswärme dauert es ein wenig länger, bis sie verfügbar ist; dafür wird sie aber als wesentlich angenehmer empfunden.

Da Strahlungswärme die Luft nicht als Transportmedium braucht, wird die Luft weder umgewälzt noch ausgetrocknet und die Wärme gleichmäßiger im Raum verteilt. Das sorgt für eine gesunde und behagliche Raumatmosphäre.

Außerdem erwärmt Strahlungswärme nicht nur die oberen Hautschichten, sondern dringt bis zu den Muskeln vor und wärmt so bis ins Innere – genauso wie es auch die Sonne tut.

Wer kennt das nicht? Man sitzt im Winter auf der Terrasse einer Skihütte, die Sonne scheint und trotz der kühlen Außentemperaturen reicht ein T-Shirt aus.

Da die Wärme direkt auf den Körper übertragen wird, wird die Temperatur bei Strahlungswärme höher empfunden als sie tatsächlich ist. Das gilt auch für den Innenraum beim Heizen mit einem Ofen aus Schamotte und hat den Vorteil, dass die Temperatur im Raum um bis zu 2 °C reduziert werden kann, was Heizkosten spart.

Strahlungswärme ist angenehmer und gesünder

Strahlungswärme fühlt sich aber nicht nur angenehmer an, sondern ist auch nachweislich gesünder:

Neben der Tatsache, dass Strahlungswärme weniger Staub und Keime aufwirbelt, fördert sie die Durchblutung und belebt so den gesamten Organismus.

Die bessere Durchblutung bewirkt, dass Abwehrzellen schneller an ihren Einsatzort gelangen und aktivieren dort die Selbstheilungskräfte des Körpers.

Außerdem werden Stoffwechselprodukte schneller abtransportiert, was die Spannung im Muskelgewebe löst. Das „Runterkommen“ am Feierabend fällt bei Strahlungswärme deshalb wesentlich leichter. Vor allem Schmerz- und Rheumapatienten profitieren von der Krampf- und Schmerzlindernden Wirkung und setzen deshalb auf Strahlungswärme.

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