Wesentliche Voraussetzung: der Schornstein

Die wichtigste Voraussetzung für einen Holzofen ist der Schornstein. Am besten plant man diesen bereits beim Neubau eines Hauses mit ein, aber auch das Nachrüsten eines Edelstahlaußenschornsteins oder eines Leichtbauschornsteins ist möglich. Ist ein bisher ungenutzter Schornstein vorhanden, muss der Fachhandwerker prüfen, ob er für die Holzfeuerstätte geeignet ist.
Für die sichere Abführung der Verbrennungsgase muss der Schornstein eine ausreichende Höhe und einen ausreichenden Durchmesser haben, was anhand einer Abgasanlagenberechnung bei der/m Schornsteinfeger/in nachgewiesen werden muss. Dein*e Ofensetzer*in übernimmt diese Berechnung.

Die Verbrennungsluftversorgung

Besonders bei modernen Gebäuden mit dichten Hüllen muss auf eine ausreichende Verbrennungsluftversorgung geachtet werden. Gegebenenfalls ist eine entsprechende Sicherheitseinrichtung (z.B. Differenzdruckmessung) notwendig, die das Zusammenspiel mit der Lüftungsanlage überwacht und einen gefahrlosen Betrieb gewährleistet. Es kann auch erforderlich sein, dass die Versorgung über eine externe Leitung von außen (also raumluftunabhängig) erfolgt. Dies hängt ganz von den individuellen Eigenschaften des Gebäudes, der Feuerstätte und der verwendeten Technik ab.

Dein*e Architekt*in, Ofensetzer*in und Schornsteinfeger*in können Dich dazu beraten. Ein*e Ansprechpartner*in Deiner Region findest Du in unserer Ofensetzer*innen-Suche.

Die Statik und Beschaffenheit des Bodens

Aufgrund des Gewichts der Öfen müssen vor dem Einbau die Fußböden und Decken auf ihre Tragfähigkeit hin geprüft werden.
Außerdem muss die Umgebung den Brandschutzbestimmungen entsprechen: Die Anbauwände müssen mit Dämm- und Brandschutzplatten isoliert werden. Der Boden sollte aus nicht brennbaren Materialien bestehen wie z.B. Stein oder Fliesen oder durch eine Feuerschutzplatte geschützt werden. Und es sollte ein ausreichender Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien eingehalten werden. Welche Mindestabstände bei Deiner Feuerstätte erforderlich sind, kannst Du den Herstellerangaben entnehmen.

Individueller Heizbedarf & Dimensionierung

Für eine gleichmäßige, angenehme Raumtemperatur und um energiesparend und nachhaltig zu heizen, ist es wichtig, dass die Leistung Deiner Feuerstätte mit Deinem Wärmebedarf übereinstimmt. Ist der Ofen zu leistungsschwach, kann er die Räumlichkeit nicht ausreichend beheizen, ist er zu groß dimensioniert, führt dies zu einer Überheizung, die Raumluft wird trocken, es muss gelüftet werden und Du heizt aus dem Fenster. Die passgenaue Bestimmung des Wärmebedarfs (auch Heizlast genannt) ist ein sehr komplexes Berechnungsverfahren, das viele hausspezifische Besonderheiten wie die Größe des Gebäudes, dessen Lage, die Bauweise, das lokale Klima und vieles mehr berücksichtigen muss. Am besten überlässt Du diese Berechnung einer/m Experten/in. Der/Die richtige Ansprechpartner*in dafür ist ein*e Ofen- und Luftheizungsbauer*in. Ansprechpartner*innen in deiner Region findest du hier. Möchtest Du vorab eine grobe Schätzung, kannst Du mit dieser Faustformel rechnen.

Die Wahl der passenden Konstruktion

Neben der Größe der Feuerstätte spielt auch die Konstruktion und Betriebsweise eine wichtige Rolle. Möchtest Du ganztags eine nahezu konstante Raumtemperatur und überwiegend mit Strahlungswärme heizen, ist ein Speicherofen aus Schamotte die richtige Wahl. Möchtest Du hingegen nur punktuell, schnelle Konvektionswärme und vor allem das Feuer-Erlebnis, ist ein Kaminofen möglicherweise besser für Dich geeignet.

Beachte aber: Ein handwerklich gemauerter Ofen aus Schamotte ist wesentlich effizienter und langlebiger. Zudem ist Strahlungswärme gesünder und angenehmer. Alle Vorteile eines handwerklich gesetzten Ofens, findest Du auch nochmal hier.

Und eine genaue Erklärung zum Unterschied zwischen Konvektions- und Strahlungswärme hier.

Ein Lagerplatz für den Holzvorrat

Zu guter Letzt sollte auf die Verfügbarkeit deines Brennstoffes Holz geachtet werden. Es muss ausreichender Lagerplatz vorhanden sein oder geschaffen werden, um das Holz witterungsgeschützt lagern zu können.